
Sandstein 2.0
Ab 2009 begann eine neue Ära der Sandsteinjagd – mit dem Fahrrad als treuem Begleiter und dem Blog als digitalem Tagebuch. Die Unternehmungen wurden waghalsiger, die Geschichten bunter, und die Verbindung zu den Daheimgebliebenen enger. Der Blog wurde zur Brücke zwischen den Gipfeln und dem Alltag, zwischen Abenteuer und Erinnerung. Doch 2010 brachte einen tiefen Einschnitt: Klaus, der geistige Vater des Sandsteinurlaubs, verließ uns viel zu früh. Sein Geist aber blieb – in jedem Schritt, in jeder Pedalumdrehung, in jedem Blick über die Felsen. Katrin und du tragt seine Gedanken weiter, mit und ohne Rad, durch Wind und Wetter.
2012 stand ganz im Zeichen der Zeit. Nach einem kleinen Vorab-Ausflug mit Katrin ging es im September als Viererteam in den wilden Süden. Gitti und Nettchen bewiesen mit „Herbstlaub“, dass auch sie das Zeug zu echten Sandsteinjägern haben. Die Tour war nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern auch ein Zeichen für neue Gemeinschaft und neue Perspektiven. Eine Wiederholung? Nicht ausgeschlossen – eher wahrscheinlich.
2013 wurde zum Mottojahr unter den „Koordinaten 50° 54′ N, 14° 10′ O“. Die zweite Elbeflut zwang uns zur Improvisation, das Nachtlager wurde Opfer des Wassers, doch die Flexibilität siegte. Eine neue Unterkunft auf der anderen Elbseite wurde zur Basis für einen der schönsten Sommer überhaupt. Tagsüber Sonne satt, nachts tropische Temperaturen – und mittendrin das Tessiner Team, das wir über die Gipfel führten und mit kleinen Mutproben herausforderten. Wieder wurden Spuren im Sand hinterlassen, wieder wurde die kleine Welt ein Stück größer.
2014 brachte eine doppelte Portion Abenteuer. Urlaubsverlagerungen und Zeitknappheit führten zu zwei Reisen – eine im Sommer, eine im Herbst. Die Ziele wurden ambitionierter, die Räder rollten weiter, aber auch das Wandern blieb ein fester Bestandteil. Wir trauten uns mehr zu, nahmen größere Strecken in Angriff, und doch bleibt die Seele des Sandsteinurlaubs erhalten: das Erkunden, das Staunen, das Teilen.
2015 schließlich war geprägt von der Doppelfahrt – einerseits durch den Sommerbesuch in Österreich, andererseits durch den unaufhaltsamen Drang, noch einmal nach Krippen zu reisen. Ein Kurztrip, der alles sagte: Man muss einfach nochmal hin. Wie krank muss man sein? Vielleicht ein bisschen – aber auf die schönste Weise. Denn wer einmal vom Sandsteinfieber gepackt wurde, der weiß: Es gibt kein Heilmittel, nur neue Wege.